Flugplatzmuseum Schwäbisch Hall
Verein für die Geschichte des Flugplatzes Schwäbisch Hall 1934-1993 e.V.

Bild oben zeigt eine der letzten in Schwäbisch Hall endmontierten Me262 mit der Werknummer 711. Dieses Flugzeug wurde vom Einflieger Hans Fay an Ostern 1945 nach Frankfurt am Main geflogen und dort den Alliierten übergeben. Die Me262 wurde wenige Monate später nach Frankreich geflogen, dort für die Verschiffung in die USA zerlegt und auf den Testflugplatz Wright Airfield in Ohio überführt. Am 20. August 1946 stürzte sie bei Testflügen in der Nähe des Flugplatzes ab.

The picture above shows one of the last Me262s finally assembled in Schwäbisch Hall with the serial number 711. This aircraft was flown to Frankfurt am Main by the pilot Hans Fay at Easter 1945 and handed over to the Allies there. The Me262 was flown to France a few months later, disassembled there for shipment to the USA and transferred to the Wright Airfield test airfield in Ohio. On August 20, 1946, it crashed during test flights near the airfield.

Das Waldwerk im Hasenbühl Gemarkung Hessental.

Nach der Bombardierung des Werksfliegerhorstes von Messerschmitt in Leipheim wurde die Endmontage u.a. auch auf den Fliegerhorst Schwäbisch Hall verlagert. Erste Montagetrupps mit Bauteilen für 4 Me262 trafen im April 1944 ein. Nur wenige Tage später startete die erste in Schwäbisch Hall endmontierte Me262 zu ihrem Jungfernflug.
Nachdem die Alliierten auf dem Fliegerhorst die ersten Me262 entdeckten, wurde die Endmontage in einen nahegelegenen Wald verlagert, ein sogenanntes Waldwerk.

After the bombing of the Messerschmitt factory airbase in Leipheim, final assembly was also relocated to the Schwäbisch Hall airbase. The first assembly teams with components for 4 Me262s arrived in April 1944. Only a few days later, the first Me262 finally assembled in Schwäbisch Hall took off on its maiden flight.
After the Allies discovered the first Me262s at the airbase, final assembly was relocated to a nearby forest, a so-called Waldwerk.


Das Waldwerk war 150m lang, 20m breit und ca. 5m hoch. Gearbeitet wurde in 3 Schichten. Ziel war es je Schicht 3 Flugzeuge endzumontieren, was jedoch nie erreicht wurde. Trotzdem wurden ca.400 Flugzeuge vom Typ Me262 in Schwäbisch Hall endmontiert und an die Luftwaffe übergeben.

The woodwork was 150m long, 20m wide and approx. 5m high. Work was carried out in 3 shifts. The aim was to assemble 3 aircraft per shift, but this was never achieved. Nevertheless, around 400 Me262 aircraft were finally assembled in Schwäbisch Hall and handed over to the troops.

Ein Blick auf das Waldwerk von oben. Durch die Tarnung blieb das Endmontagewerk für die Alliierten unentdeckt.

A view of the Waldwerk from above. Because of the spruce and fir trees embedded in the roof, the final assembly facility remained undiscovered for the allies.


Mädchen vom Haller Gymnasium auf dem Weg zum Waldwerk zur Arbeit. Am Weg lagen vormontierte Bugteile der Me262.

Girls from Haller Gymnasium on their way to work at the Waldwerk. Pre-assembled nose sections of the Me262 lay along the way

Auslieferung einer Me262 im Waldwerk
Me262 mit Werknummer 711 auf dem Flugplatz Wrights Airfield in Ohio


Endmontagelinie im Waldwerk


Das Flugzeug war bei der Übergabe an die Amerikaner nur grundiert und verspachtelt, aber noch nicht lackiert.

 




Heinrich Kipp war einer der Piloten auf der Me262. Von ihm existieren noch der Luftwaffen-Flugzeugführerschein. Anhand seiner Einträge in seinem Schein und in seinem persönlichen Flugbuch lässt sich sein Pilotenlaufbahn eindrücklich nachvollfolgen. Seine Ausbildung begann er in Kaufbeuren, wo er die Flugschule am 7. Mai 1942 erfolgreich abschloss. Am 1. Juni wird er zum Feldwebel befördert. Die Ausbildung zum Blindflug beendete er am 17 Juni 1943 wo er auf der Ju 52 geschult wurde. Auf die Me262 wurde er am 14. Februar 1945 geschult. Die Umschulung dauerte leglich 3 Flüge mit zusammen 25 Minuten. Danach folgten 3 Überführungsflüge z.B. von Staaken nach Stade (siehe Einträge unten).

Nach dem Krieg gründete er eine Fahrschule in Schwäbisch Hall-Hessental. Geflogen ist er danach nie mehr (Bilder und die Flugbucheintragungen wurden uns dankenswerter Weise von der Familie von Heinrich Kipp überlassen).






Der Eintrag mit der Einweisung auf die Me262. Mit nur wenigen Starts wurde seine Lizenz mit der Erweiterung auf Me262 erteilt.
hier der Eintrag mit der Erweiterung auf die Me262


vorgefertigte Bugteile der Me262 für die Endmontage



 




 

 
 
 
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